Ein alter Brief wurde durch unseren Archivar Herrn Rosenberg aus Schwerin in den Weiten des Vereinsarchivs gefunden. Dieser stammt aus dem Jahr 1841, doch wer kann diesen lesen?

Verschickt wurde der Brief am 17. September 1841 aus Grabow nach Parchim. Der Brief hat einen Ortsstempel als Langstempel.

Beim Postamt Grabow handelt es sich um ein Postamt des Oberpostamtes Ludwigslust, dieses bestand bereits vor 1810. Der älteste bekannte Stempel aus der Stadt Grabow ist vom Dezember 1810. Am 10. November 1810 verfügte der Herzog von Mecklenburg-Schwerin, dass alle größeren Postämter Stempel zu verwenden hätten. Aus den Monaten November und Dezember 1810 sind in Mecklenburg-Schwerin nur drei Langstempel bekannt, neben dem aus Grabow noch aus Boizenburg und Ludwiglust. Am 27. Februar 1811 wurde die Verfügung auf alle Postämter erweitert.

Der heute noch in der Grundform bekannte Zweikreisstempel wurde in Mecklenburg-Schwerin ab dem Jahr 1847 eingeführt, damals noch ohne Jahreszahl. Bei diesem Brief handelt es sich um ein Stück aus der Altbriefzeit, die in Mecklenburg-Schwerin für Briefe für die Zeit bis 1856 bezeichnet wird. Die "Altbriefzeit" reicht bis zu dem Datum der Ausgabe der ersten Briefmarken eines Landes. Manchmal wird auch der Begriff „Vorphilatelie“ verwendet. Die ersten mecklenburgischen Briefmarken wurden ab dem 1. Juli 1856 herausgegeben.

Auch wenn es heute kaum vorstellbar erscheint, befand sich das größte mecklenburgische Postamt in Hamburg. Im Jahre 1850 wurde im Berliner Bahnhof eine Filiale eröffnet, beide Postämter in Hamburg führten mecklenburgische Stempel und Postwertzeichen. So dass es schon früh eine philatelistische Verbindung zwischen Hamburg und Mecklenburg gab.

Am 31. Dezember 1867 endeten sowohl die mecklenburgische Posthoheit als auch die Gültigkeit der Briefmarken als im Anschluss der Norddeutsche Bund die Herausgabe von Briefmarken für 22 deutsche Staaten übernommen hat.