Verfasst wurde der Brief in Kurrent - die allgemeine Verkehrsschrift im gesamten deutschen Sprachraum bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Typografisch gehört diese zu den gebrochenen Schriften. Auch wenn viele Rundungen vorhanden sind, unterscheidet sich diese von der „runden“ sog. lateinischen Schrift (Antiqua) durch viele spitze Winkel („Spitzschrift“). Typischerweise wurde Kurrent ursprünglich mit einem Federkiel geschrieben, später unter anderem auch mit einer Bandzugfeder. Beide Schreibwerkzeuge haben die Besonderheit, dass richtungsabhängige Änderungen der Strichstärke (Strichkontrast) im Schriftbild entstehen, je nachdem, wie das Schreibwerkzeug beim Schreiben gehalten wurde. Im 20. Jahrhundert diente Kurrent als Ausgangsschrift für die später entwickelte Sütterlinschrift, die an den Schulen unterrichtet wurde und sich dadurch auszeichnete, dass beim Schreiben mit der Gleichzugfeder das Schriftbild eine gleichmäßige Strichstärke vorweist.

Aber nicht nur an der Schrift ist zu erkennen, dass der Brief bereits älter sein muss, auch die Orthographie gibt entsprechende Hinweise. Ob Miethe oder theuer, um einige Beispiele zu nennen, ist dies jeweils nicht mehr die heute korrekte Schreibweise. Interessant ist, dass die heutige Schreibweise von z.B. Miete oder teuer mit der Orthographischen Konferenz von 1901 in Berlin festgelegt wurde. Damals wurde erstmals eine gemeinsame Rechtschreibung für alle deutschsprachigen Länder festgelegt. Bei theuer fiel das h weg, da in heimischen Wörtern das h nach t grundsätzlich wegfallen sollte, bei Fremdwörtern wie Thron, ist es aber geblieben. Die nächste gesamtdeutsche Rechtschreibreform fand im Jahr 1996 ff. statt, an die wir uns sicher alle noch erinnern können, als unter anderem aus Schiffahrt Schifffahrt wurde.